Dank vieler Spenden dreht sie sich
Ochtrup. Am Samstag (13. September) feiert die Ochtruper Bergwindmühle ihren 160. Geburtstag. Und was wäre ein Geburtstag ohne Geschenke? Die Mitglieder des Fördervereins Bergwindmühle sind derzeit bei der Ochtruper Geschäftswelt auf Besuchstour, um Präsente für die Tombola zu erbitten. Der Erlös aus der Tombola wird ausschließlich für den Betrieb und den Unterhalt eines der markantesten Wahrzeichens Ochtrups verwandt.
Wenn sich die Mühle heute wieder mit voll funktionsfähiger Technik und in einem makellosen Zustand präsentiert, so ist das vor allem der Spendenbereitschaft der Ochtruper Bevölkerung zu verdanken.
Wie unsere Zeitung vom Förderverein erfuhr, scheint diese Sammelaktion alle Rekorde zu brechen. „Es gibt kaum jemanden, der nicht spontan zu einer Spende bereit ist, sogar der Bürgermeister hat sich nicht lumpen lassen“, so Klaus Winter, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Förderverein. Neben vielen Sachspenden wie beispielsweise ein elektrischer Wok, ein Elektrogrill, eine Paella-Pfanne, Dampfbügeleisen und eine Stereoanlage warten Gutscheine im Gesamtwert von über 600 Euro aus der Ochtruper Gastronomie und Geschäftswelt auf ihre Gewinner.
Die Aussicht auf ein Überraschungsmenü für zwei Personen im Gasthaus Elfering-Jasper, zwei Mal die Teilnahme am „mediterranen Büfett" im „Chalet“, eine Einladung für zwei Personen zu einem westfälischen Büfett in „Kocks Wirtshaus“ sowie viele weitere Gutscheine für den Genuss à la carte lassen schon jetzt das Wasser im Munde zusammen laufen.
Wer aber lieber zu Hause isst, den locken sicherlich Präsente von „Wein & fein“ und den Ochtruper Fleischereien. Und für die, die auf Diät sind, gibt es Gutscheine für Benzin, Wagenwäschen und Reifen, für Fußpflege oder einen Haarschnitt.
Ein Highlight der Tombola ist aber die Aussicht auf Erlebnisse ganz besonderen Art: Die Ochtruper Fliegergruppe Skytouch lädt zu einem einstündigen Rundflug mit einem modernen Ultraleicht-Flugzeug über Ochtrup und das Münsterland ein.
Doch damit nicht genug: Sechs Gewinner dürfen sich auf eine Fahrt mit einem Heißluftballon freuen. Der Förderverein möchte an dieser Stellen den vier Ochtruper Apotheken, den Bäckereien Bäumer, Beile, Voss und Volkery, den Floristikgeschäften Böhne, Böking, Grave, Hoetmar sowie Volkery und nicht zuletzt der Ochtruper Ärzteschaft danken, die von wenigen Ausnahmen abgesehen alleine dreieinhalb Ballonfahrten sponsern.
Der fehlende Anteil an dem vierten Ticket wird am Festtag meistbietend versteigert, so dass insgesamt sieben glückliche Gewinner einen Blick von oben auf die Mühle werfen können.
Der Start des Ballons wird zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Ochtruper Berg erfolgen. Wahrscheinlich wird ein Ultraleicht-Flugzeug die Ballonfahrt begleiten und in luftiger Höhe mittels Film- und Fotokamera eine bleibende Erinnerung für die glücklichen Gewinner schaffen.
Windmühle feiert ihren 160. Geburtstag
Ochtrup. Es ist wohl der großen Liebe der Familie Nobbenhuis zur Bergwindmühle zu verdanken, dass sich das Ochtruper Wahrzeichen nach jetzt vollendeten 160 Jahren makellos und voll funktionstüchtig präsentiert. 160 Lebensjahre in einem vorzüglichen Erhaltungszustand zu überstehen, das darf und muss gebührend gefeiert werden. Deshalb laden Mühlenbesitzer Hermann Nobbenhuis und der Förderverein Bergwindmühle am 13. September (Samstag) alle Interessierten zu einer bunten Jubiläumsveranstaltung auf den Ochtruper Berg ein. Neben Exkursionen in das geheimnisvolle Mühleninnenleben wird es rund um die Mühle eine Menge interessanter Dinge zu sehen und zu erleben geben.
Die Mühle wurde 1848 vom Mühlenbauer Johann Elfering aus Graes geplant und von der Mühlenbauerfirma Münstermann aus Ahaus errichtet. Sie ist eine der letzten im holländischen Stil erbauten sogenannten Wallholländer-Windmühlen. Heute steht sie als Kulturstätte des Ernährungshandwerks unter Denkmalschutz und trägt weithin sichtbaren Wahrzeichencharakter für die Stadt Ochtrup.
Die Mühle ist mit zwei Getreide- und einem Graupenmahlgang ausgerüstet und wurde stets als Lohnmühle betrieben. Das bedeutet, dass als Entlohnung für das Mahlen jeweils ein Molter (1/16 des Mahlgutes) an den Müller abzuführen war.
1856 wurde die Mühle an die Bauern Uphoff und Reckels versteigert. 1876 verkaufte man sie an den Bauern Lenderich. 1889 ging sie schließlich in den Besitz der Familie Hermann und Luise Nobbenhuis über. Seither befindet sie sich ununterbrochen im Nobbenhuis-Besitz.
Um durch Windstille bedingten Stillstand zu vermeiden, wurde 1938 ein zusätzlicher elektrischer Antrieb eingebaut. Trotzdem hatte die Mühle wie fast alle kleinen Privatmühlen nach dem Zweiten Weltkrieg keine Chance, sich gegen industrielle Großbetriebe zu behaupten. Deshalb musste der gewerbliche Mühlenbetrieb 1955 eingestellt werden.
Was rastet, das rostet. Um die Mühle zu erhalten, begann 1972 der Heimatverein mit den ersten Renovierungsarbeiten. Von 1988 bis 1992 fand schließlich eine umfassende Sanierung an Bauwerk und Innenleben statt, um somit die volle Funktionsfähigkeit wieder herzustellen. Die dafür erforderlichen erheblichen Investitionen trugen das Land, die Stadt Ochtrup und der Eigentümer.
Seit gut zwei Jahren gibt es den Förderverein Bergwindmühle, dessen Anliegen es ist, dieses Ochtruper Kulturgut zu pflegen und zu erhalten.