2003










Glück zu auf dem Berg

-as- Ochtrup. Glück zu! Dieser Gruß war am Pfingstmontag auf dem Ochtruper Berg nicht selten zu hören. Viele hatten sich die Zeit genommen, um am deutschen Mühlentag der Ochtruper Bergwindmühle einen Besuch abzustatten. Die im Jahr 1848 als eine der letzen im holländischen Stil erbaute Windmühle vom Typ Wallholländer gilt als eins der bekanntesten Wahrzeichen Ochtrups und ist bis heute in Betrieb. Mit dem Sterben der Windmühlen in Westfalen wurde sie im Jahr 1955 stillgelegt, dann aber 1972 vom Heimatverein renoviert und von 1988 bis 1992 durchgreifenden Sanierungsarbeiten unterzogen, um die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen. Heute steht die Mühle unter Denkmalschutz. Der deutsche Mühlentag bot nun die Gelegenheit für Besucher, sich die Mühle einmal ganz genau anzuschauen, nicht nur von außen, sondern auch von innen. Das Mühlenfest gibt es jetzt schon seit über zehn Jahren. Wir wollen die alte Technik weitergeben, damit nichts in Vergessenheit gerät., erklärt Müller Hermann Nobbenhuis. Er ist schon in der sechsten Generation Müller, führt die Besucher durch die Mühle und weiß, was einen echten Müller ausmacht. Der Müller muss sich in seiner Mühle blind zurechtfinden. Er muss sehen, aber vor allem hören, wenn irgendwo etwas nicht richtig läuft. So kann es schon mal passieren, dass Nobbenhuis die Leute bei einer Führung plötzlich stehen lässt und eine Leiter in der Mühle höher klettert, weil er irgendwo einen Fehler gehört hat. Die Leute hören das nicht und wissen deshalb auch nicht, was los ist, schmunzelt Nobbenhuis.

Den Besuchern wurde am Montag aber nicht nur die Mühle, sondern auch eine Ausstellung des Oldie-Traktorenclubs geboten. Vor allem die Kleinsten hatten ihre Freude an den alten Maschinen und nutzen sie als Spielgeräte, während die Eltern, vor allem die Väter, daneben standen und fachsimpelten.

Außerdem luden Kaffee und selbstgebackener Kuchen sowie ein Textilienstand die Leute zum Verweilen ein. Das sonnige Wetter tat sein Übriges dazu.





Mittwoch, 11. Juni 2003 | Quelle: Tageblatt für den Kreis Steinfurt (Ochtrup)